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Karakorum Expedition 2013

GESCHICHTE UND LEGENDEN VON SHIMSHAL

Es ranken sich viele Geschichten und Legenden um die Entstehungsgeschichte Shimshals. Eine mündlich überlieferte Legende besagt, dass Sher, der Sohn von Mamu Singh und Khodija die flache Graslandschaft – einen Pamir – auf einem seiner Jagdzüge entdeckte. Aber es hatten sich schon Kirghisen auf dem Pamir eingefunden und beanspruchten das Land für sich, dass Sher als sein Eigentum ansah. So beschloss man den Konflikt durch ein Polospiel, über den gesamten Pamir als Spielfeld, beizulegen.[1] Falls es Sher gelingen sollten den Ball über den Shimshal Pass bis nach Shuwert zu spielen, so würde er das Recht auf das gesamte Land von Shimshal bis Raskham erhalten. Wenn aber die Chinesen (Kirghisen) den Ball bis nach Shuijerab spielen sollten, dann würde er jeglichen Anspruch abtreten und das Land vom Pamir bis zum Hunza Fluß für immer verlassen.[2] Sher besaß kein Pferd und musste auf dem Yak gegen die Kirghisen mit ihren schnellen Pferden antreten. Trotzdem gelang es ihm den Ball über den Shimshal Pass bis nach Shuwert zu spielen und gewann das Polospiel gegen die fremden Kirghisen. Die Eindringlinge verließen das Land und seither gehört das Gebiet den Shimshali.[3] Sher heiratete daraufhin eine Wakhi aus Sarikol, die ihm mehrere Söhne gebar, dessen Nachkommen die drei familiären Hauptlinien von Shimshal begründeten: Gazikator, Bakhtikator und Baqikator.

Nachdem ihre Vorväter den Lehnseid gegenüber dem Mir von Hunza ablegten, wurde Shimshal die erste Wakhi sprechende Gemeinde in Hunza und die erste permanente Siedlung in dem heute als Gojal bekannten Gebiet (Upper Hunza).

Shers Abenteuer soll vor 15 Generationen stattgefunden haben. Erst seit dem 19. Jahrhundert wurde Hunza durch einen Missionar aus Sarikol zum Ismailitentum bekehrt. Seitdem folgen auch die Shimshali dem Aga Khan als geistiges Oberhaupt der Ismailiten.[4]

 

Aufgrund der Isolation und der schwierigen Erreichbarkeit wurde Shimshal unter der Herrschaft des Mir von Hunza als Exil und Verbannungsort für Kriminelle genutzt.[5] Auch Shipton berichtet von einem Mann, der “nach Shimshal vebannt worden war…und für seinen Lebensunterhalt von der Wohltätigkeit der Einheimischen Shimshali abhängig war.”[6]



[1] Local Oral History, in: http://www.gojal.net/history_ancient.htm

[2] Shimshal Nature Trust: History Background of Shimshal, http://snt.org.pk/history.htm

[3] Local Oral History, in: http://www.gojal.net/history_ancient.htm

[4] Shimshal Nature Trust: History Background of Shimshal, http://snt.org.pk/history.htm

[5] Local Oral History, in: http://www.gojal.net/history_ancient.htm

[6] Shipton, Eric: Blank on the Map, 1938, in: Shipton, Eric: The Six Mountain Travel Book, 2012, p.295.